"Willkommen zum Indoor-Soccer-Spiel Italien gegen die USA". So lautete die
Begrüßung von Sänger Sebastian, denn dieses Spiel war wohl interessanter als
ein Konzertabend in der Pelmke. Egal, denn ob sie vor 10 oder 300 Leuten
aufspielen: ZENFU geben immer Alles.
Hätten sie auch gerne diesmal, leider spielte die Technik nicht mit. Bei den ersten drei Songs "Believe", "Lost on highway" und "Frank Blood" funktionierte das Mikrophon nur teilweise, Schade drum. Ab dem Ohrwum "Sehnsucht" ging es dann wieder und "Nightwolf" hörte sich diesmal auch wieder besser an als letztes Mal.
Etwas ruhiger kam dann"Engel" rüber. Was auffiel war, dass die Band diesmal bei der Bandhymne "Zenfu" nicht vorgestellt wurde. Was war da los? Vielleicht lag es an den Rückkopplungen, mit denen Bassist Steve die ganze Zeit zu kämpfen hatte oder dem fehlenden Monitorsound bei Drummer Chavez. Bei der Unterstützung von 5TH ELEMENT, wie immer bei "Großraumbrand" und "Weisser Dunst" (wo bleibt der neue Song?) passte dann wieder alles.
Mit "The right way" folgte endlich ein neuer Song, der gut rockt, aber vor allem sehr groovig rüberkommt, vor allem mit den verschiedenen Stimmlagen von Sebastian. Dann noch schnell "Gott" und ein kleiner Achtungsapplaus von den wenigen Leuten vor der Bühne. Insgesamt, abgesehen von den technischen Problemen, ein Gig, der ganz in Ordnung war.
Dann folgten die Franzosen 10 RUE D´LA MADELEINE und nie war eine
Vorabbeschreibung einer Band treffender: "Chanson meets Rage Against the
Machine". Der eine Teil, dargestellt durch Geige und Klarinette (genau wie
die beiden Clowns früher im Zirkus ;-) ), der andere durch Gitarre, Bass und
Schlagzeug - dazu ein guter und sympatischer Sänger. Was will man mehr? Auf jeden Fall ging der Sound gut in die Beine und keiner der knapp 40 im Saal anwesenden Leute stand mehr still. Da ich leider des Französischen nicht
mächtig bin, kann ich wenig zu den Texten bzw. Titeln sagen. Allerdings war
ich fast, wie schon kürzlich bei den LES CAMELEONS, in Versuchung einfach
unwissend mitzusingen. Ein Song wurde auch nur von der harten Fraktion der
Band vorgetragen, welcher fast schon Pogorunden einleutete und auch die
französische Coverversion von "Killing in the name" ging gut ab. Das Drumset
wurde leider nicht, wie auf der Homepage der Band zu sehen, in Stücke
zerlegt, allerdings hatte der Abgang der Band doch ein wenig von Nirvana
oder The Who. Kaum von der Bühne, erklangen lautere und intensivere
Zugaberufe als bei manch anderer Veranstaltung in der Pelmke. Die erste
Zugabe wurde dann noch ohne Drummer gespielt, der doch ein, zwei Teile neu
aufbauen musste, aber auch der letzte Song "Pas de Prix" machte wieder
richtig Spaß. Schade, dass sich nur so wenig Leute an diesem Abend in die
Pelmke verirrt hatten, diese Band hätte ein volles Haus verdient gehabt. Und
das für ein läppisches Unentscheiden der USA gegen Italien - manchmal ist
Musik halt doch mehr wert. :-)